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An den Schweizer Mehrkampfmeisterschaften der Nachwuchskategorien vom 25./26. September in Hochdorf starteten vom LC Turicum Fabian Amherd in der Kategorie U23 und Joel Temeng in der Kategorie U18, dazu aus unserer Trainingsgruppe Lydia Boll (U23).

Fabian begann den Wettkampf mit gemischten Gefühlen. Einerseits fühlte er sich müde, weil er für 10 Wochen ein Praktikum auf einem Bauernhof absolvieren musste und zusätzlich noch häufig trainierte und andererseits gewisse Auswirkungen der Corona-Impfung zu spüren glaubte. So begann er den Wettkampf mit 11.74 sec über 100 m und war damit gute 4 Zehntelsekunden schlechter als bei seiner Bestleistung in Langenthal. Der Weitsprung mit 6.53 m war für seine Verhältnisse ganz akzeptabel, das Kugelstossen mit 13.40 m sogar sehr gut, nur 20 cm unter seiner PB. Der Hochsprung war von Anfang an mühsam. Man sah, dass er wenig Power hatte und sich mit grosser Willensanstrengung über für ihn bescheidene Höhen kämpfen musste. 1.88 m waren für ihn Endstation. Noch vor 3 Wochen war er mit 2 m Schweizer U23-Meister geworden. Dieses schwache Resultat und das schlechte Körpergefühl veranlassten Fabian, den Wettkampf aufzugeben. Nachträglich muss man sagen, dass er unter diesen Umständen besser gar nicht angetreten wäre, aber wie man so schön sagt, stirbt die Hoffnung zuletzt, denn eigentlich hatte sich Fabian auf diesen Wettkampf gefreut.

Joel, leicht erkältet angetreten, musste an beiden Tagen schon am Morgen um 9 Uhr bei noch kühlen Temperaturen starten. Er liess sich davon nicht beeindrucken und startete mit einer PB von 11.44 sec über 100 m. Auch der Weitsprung gelang ihm recht gut (6.71m). Allerdings sprang er dabei 3 mal hinter dem Balken ab und vergab damit wertvolle Punkte. Das Resultat im Kugelstossen war mit 14.43 m im Verhältnis zu den anderen Mehrkämpfern recht gut, aber einen guten Meter weniger weit als bei seiner PB. Beim Hochsprung zeigte Joel bei den niederen Sprunghöhen ausgezeichnete Sprünge, was auf ein Topresultat hoffen liess. Die 1.81 m entsprachen dabei nicht ganz seinem Potenzial. Beim 400 m Lauf lief Joel etwas zu schnell und verkrampft an, was sich am Schluss etwas rächte. Meine Handzeitmessung ergab 52.71 sec. Allerdings wurde er disqualifiziert, weil er in der zweiten Kurve auf die Linie getreten sein soll.

Nach einem Nuller würde man im ersten Moment natürlich am liebsten den Wettkampf aufgeben. Es gelang mir, Joel zu überzeugen, trotzdem weiterzumachen. Es sollte sich lohnen, denn Joel erzielte am Sonntag Morgen früh mit 14.41 sec seine zweite PB. Wegen Anlage- und Zeitplanproblemen mussten die U18 Athleten nach dem Hürdenlauf zuerst stabspringen. Die Höhe von 3.70 m war solid, entsprach aber nicht ganz seinen Möglichkeiten. Beim Diskuswerfen war Joel mit 42.37 m mit Abstand der beste Werfer. Das Resultat war das zweitbeste seiner Karriere. Genau gleich war es beim Speerwerfen. Auch hier waren die 48.35 m für Joel ein gutes Resultat. Beim 1500 m Lauf überstürzten sich die Ereignisse. Gleich nach dem Start war Joel in einen Sturz verwickelt, musste anschliessend die Lücke wieder schliessen, lief lange ganz ansprechend, brach aber auf den letzten 200 m total ein. Eine offizielle Zeit wurde nicht publiziert, weil er auch im 1500 m Lauf zuerst verwarnt und anschliessend disqualifiziert wurde. Das habe ich in meiner langen Karriere als Athlet und als Trainer noch nicht erlebt. Ich bin mit dem Wettkampf von Joel trotz der 2 Pannen zufrieden, weil er verletzungsfrei über die Runden gekommen ist, einige sehr gute Resultate gezeigt und den Wettkampf beendet hat. Ein 2. Rang wäre möglich gewesen. Übrigens hat sich die leichte Erkältung beim Wettkampf nachträglich als Coronainfektion herausgestellt.

Lydia Boll sorgte an diesen Meisterschaften dafür, dass ich mit meiner Trainingsgruppe nicht deprimiert nach Hause gehen musste. Sie zeigte einen ausgezeichneten Wettkampf und verbesserte mit 5810 Punkten ihre PB im Siebenkampf um über 100 Pt. Dabei begann der Wettkampf für Lydia nicht ganz optimal. Der Hürdenlauf war gut (13.92 sec), aber nicht überragend. Das Hochsprungresultat war mit 1.58 m objektiv gesehen bescheiden. Allerdings wurde sie dabei durch eine leichte Verletzung im Fussgelenk beim Absprung behindert und verlor viele Punkte. Das Kugelstossresultat war das zweitbeste dieses Jahres (12.32m). Den 200 m Lauf beendete Lydia mit 24.88 sec und PB als Erste. Nach dem ersten Tag lag Lydia hinter Sandra Röthlin an 2. Stelle. Mit einer weiteren PB von 6.11 m im Weitsprung konnte Lydia viel Boden gut machen. Mit guten 44.26 m im Speerwerfen übernahm sie knapp die Führung im Klassement. Weil Sandra im 800 m Lauf alles versuchte und ans Limit ging, letztlich aber knapp gegen Lydia verlor, erzielten beide Athletinnen neue 800 m Bestleistungen (2:14.79). Damit wurde Lydia strahlende Siegerin und U23 Meisterin. Grossartig!!!

Hansruedi Kunz

 

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